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Neue Routen zu nachhaltigen Zielen mit Data Mining

Beim ersten Regierungs-Hackathon, dem BMVI Data Run 2015, ging es um innovative Lösungen für die Mobilität 4.0. Knapp 24 Stunden hatten die Teilnehmer Zeit, ihre Ideen in praktische Konzepte zu gießen. Klarer Sieger war die Gruppe „AmazingMapMen“. Sie entwickelte eine Anwendung für intelligente Verkehrsteuerung, die sich an nachhaltigen Kriterien orientiert.

Projekt: Echtzeit-Verkehrslenkung durch Geo-Data-Mining

Der Hackathon fand im BMVI in Berlin statt. Rund 80 Teilnehmer gingen an den Start. Datensätze aus Bereichen wie Meteorologie, Straßenverkehr und Schiffsverkehr standen für sie bereit.

In der Kategorie „Wirtschaftlichkeitspotential“ siegte das Team „AmazingMapMen“, bestehend aus Experten der Unternehmen con terra, Esri Deutschland und Geocom Deutschland. Es gewann auch den Publikumspreis.

Die „AmazingMapMen“ setzten bei ihrem Projekt auf Echtzeit-Verkehrslenkung durch Geo-Data-Mining. Ziel war es, Routenempfehlungen für PKW und LKW auf Fernstraßen bereitzustellen. Das Besondere hierbei: Durch klassifiziertes Routing soll es möglich werden, zum Beispiel bestimmte viel befahrene Streckenabschnitte zu schonen und damit den Verkehrslärm oder die Staugefahr zu mindern. Auch der Zustand der Brücken ist ein Einflussfaktor, der in die Klassifizierung einfliesst.

Teil der Überlegungen der „AmazingMapMen“ war deshalb auch, wie eine Anreizstruktur für Fahrer und Navigationsdienste-Anbieter aussehen könnte. Unter anderem schlug man eine günstigere Maut für LKW-Fahrer, welche die vorgeschlagenen Streckenführungen nutzen, vor.

Präsentiert wurden die Ergebnisse der Jury mit Hilfe einer webbasierten Story Map – knappe drei Minuten waren hierfür vorgesehen. Eine sportliche Leistung, aber dennoch Zeit genug, um die Juroren nachhaltig zu beeindrucken. Außer den „AmazingMapMen“ zählte das „Team Aurelis“ zu den Siegern des Hackathons.

Nach dem Wettbewerb beantragten beide Teams erfolgreich Fördermittel des BMVI, um ihre Projekte in die Praxis umzusetzen.

 

Offene Geo-Daten
Echtzeit-Verkehrslenkung durch Geo-Data-Mining. Datenverarbeitung mit FME und Bereitstellung als Webdienst
Der MDM stellt Daten über Verkehrsmengen, Verkehrsmeldungen, Umweltdaten und Angaben zu Lärmschutzwänden bereit
Klassifiziertes Routing durch Routenempfehlungen für PKW und LKW. Dadurch wird die Staugefahr geringer, viel befahrene Streckenabschnitte werden geschont und der Verkehrslärm verringert

Beitrag des MDM: Auswahl und Bereitstellung der Daten

Der MDM wählte die Datensätze aus, die im Wettbewerb zum Einsatz kamen, und stellte sie den Teilnehmern per USB-Stick bereit. Beim kommenden BMVI Data Run 2016 wird es voraussichtlich einen direkten Zugang zum gesamten Angebot des MDM geben.

Übrigens: Die „AmazingMapMen“ werden den MDM zukünftig unterstützen, den Datenzugang noch weiter zu erleichtern. Unter anderem durch Transformation der bislang im DATEX II-Format vorliegenden Daten in weitere gebräuchliche Datenformate.

Umsetzung: FME als Datendrehscheibe

Unter anderem nutzte das Team Datensätze der Bundesanstalt für Straßenwesen zu Verkehrsmengen und Verkehrsmeldungen sowie Umweltdaten und Angaben zu Lärmschutzwänden. Außerdem griff es auf weitere offene Geo-Daten zu.

Verarbeitet wurden die Daten mit FME. Diese Softwarelösung erlaubt es, räumliche und nichträumliche Daten einfach und effizient zu transformieren und konvertieren – in zahlreiche Zieldatenformate. Im Anschluss wurden die Daten als Webdienst innerhalb einer ArcGIS-Infrastruktur bereit gestellt. Um die interaktive Echtzeit-Verkehrslenkung zu visualisieren, setzte man auf ArcGIS API for JavaScript.

Nutzen: Weniger Belastungen für alle

Mit Hilfe der entwickelten Anwendung kann das Verkehrsnetz effektiver und nachhaltiger genutzt werden. Es geht um intelligente Verkehrssteuerung, die Belastungen wie etwa Verkehrslärm reduziert, die Infrastruktur schont und dadurch einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringt.