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Die Landeshauptstadt Düsseldorf stellt automatisiert erzeugte Verkehrsmeldungen wie zum Beispiel aktuelle Tunnelsperrungen über den MDM bereit. Öffentliche und private Anbieter können so schnell und direkt auf diese Informationen zugreifen. Ein bundesweit einzigartiges System.

Projekt: Automatisierte Verkehrssteuerung und -information

Kommunale Verkehrsmeldungen automatisiert erzeugen und veröffentlichen, um den Verkehr besser zu steuern – das ist das Ziel des Amts für Verkehrsmanagement der Stadt Düsseldorf. Über die klassischen Kanäle wie Verkehrsnachrichten und TMC (Traffic Message Channel) lassen sich Meldungen nur mit Einschränkungen verbreiten – TMC erlaubt zum Beispiel lediglich rund 100 Meldungen für ganz NRW. Eine hohe Anzahl von Verkehrsmeldungen sowie deren Feinverteilung sind dadurch unmöglich. Genau dies strebte die Stadt Düsseldorf aber an, denn auch kleine örtliche Beeinträchtigungen können gravierende Wirkungen im Gesamtsystem des Verkehrsflusses entfalten.

Als Lösung bot sich der MDM an. Informationen über Staus, Baustellen und von Parkleitsystem und verkehrstechnischen Anlagen werden in der Düsseldorfer Verkehrs- und Tunnelleitzentrale automatisiert aufbereitet und beim MDM eingestellt. Dank Automatisierung geschieht dies sekundenschnell. Fehler und Irrtümer, wie sie bei händischer Bearbeitung passieren können, scheiden aus. Eine blitzschnelle Generierung von Verkehrsmeldungen ist besonders mit Blick auf die Tunnelsicherheit vorteilhaft. Die Autofahrer werden direkt über Sperrungen oder Gefahren der drei städtischen Straßentunnel (Rheinufertunnel, Rheinalleetunnel, Köbogen-Tunnel) informiert und können ausweichen.

Die Stadt Düsseldorf ist bundesweiter Vorreiter bei der Automatisierung von Verkehrsmeldungen. Seit ca. drei Jahren ist das System in Betrieb. Auch wird aktuell eine Kopplung zu den Autobahntunneln der A46, dem Universitätstunnel und dem Tunnel „Wersten“, hergestellt, dass entsprechend bei Störungen in den Autobahntunneln über die Sperrungen der Zufahrten an den Anschlussstellen informiert wird und die zugehörigen Umleitungen bekannt gegeben werden.

 

Die Ampel am Tunnelportal schaltet um (automatisch oder manuell ausgelöst)
Der Rechner der Verkehrszentrale entscheidet, ob eine Verkehrsmeldung generiert wird
Der MDM stellt die Verkehrsmeldung zur Verfügung. Sie ist abrufbereit für Abnehmer wie Navigationsdienste, Verkehrsnachrichten und weitere Dienstleister
Verkehrsteilnehmer erhalten schnell und zuverlässig Verkehrsinformationen

 

Beitrag des MDM: Optimale Verbreitung der Informationen

Der MDM stellt die Verkehrsmeldungen öffentlichen und privaten Anbietern wie zum Beispiel TomTom zur Verfügung. Von TomTom bezieht eine ganze Reihe von Zulieferern der Automobilindustrie die Informationen für ihre jeweiligen Navigationssysteme. Die Stadt Düsseldorf profitiert bei der Zusammenarbeit mit dem MDM besonders von der leichten Anbindung Dritter durch standardisierte Datex-II-Datenmodule, die hohe IT-Sicherheit und die gute Marktdurchdringung.

Umsetzung: Direkte Kopplung an den Verkehrsrechner

Am Beispiel der direkten Koppelung mit der Tunnelsteuerung lässt sich das System am besten erklären: Sobald eine Ampel an einem Tunnelportal umgeschaltet wird – ob manuell oder automatisch ausgelöst –, geht eine Information an den Rechner der Verkehrsleitzentrale. Das Rechnersystem entscheidet nun auf Verkehrsmanagementebene, ob aus der Statusänderung im Schaltzustand der Ampel eine Verkehrsmeldung generiert wird oder nicht. Die automatisiert erzeugte Meldung – zum Beispiel „Gefahrenstelle im Tunnel“ – wird an den MDM übertragen und steht dort zur Verfügung. Abnehmer mit der größten Verbreitungswirkung ist sicherlich TomTom. Aber auch kleinere Dienstleister sind an das System angebunden.

Nutzen: Schnelle und zuverlässige Verkehrsinformation

Die Verkehrsteilnehmer im Raum Düsseldorf erhalten so schnell und zuverlässig die sie betreffenden Verkehrsmeldungen. Am Rheinalleetunnel sind das beispielsweise 58.000 Kraftfahrzeuge am Tag, die bei Ausstattung mit modernen Navigationssystemen zeitaktuell relevante Infos erhalten können. Auch die zeitaktuelle Rücknahme von Störungsmeldungen in den Navigations- und Meldesystemen, was bei den bisherigen Meldeketten immer wieder zu Problemen führte, ist über diese Automatisierung zuverlässig gewährleistet.

Einen ausführlichen Artikel über das Projekt finden Sie in: Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e.V (Hg.): Forschung + Praxis 46 (Vorträge der STUVA-Tagung), Wilhelm Ernst & Sohn, Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co KG, Berlin 2015

Bildnachweis: Dancingdice/stock.adobe.com